Revierverhalten, meist bei Wohnungshaltung unterschätzt. Teil 2


Revier der Wohnungskatze

Teil 2 

Um das Revier der Wohnungskatze zu verstehen, muss das Verhalten der Freigänger kennen. Natürlich sieht es bei Wohnungshaltung etwas anders aus. 

Hier können sich die Sofatiger natürlich nicht so aus dem Weg gehen wie im Garten, das Ganze gestaltet sich etwas enger. Für beide „Wohnstile“ gilt allerdings das Heim erster und zweiter Ordnung. In dem sich der Schlaf- und Futterplatz befindet, Aussichtsplätze und das Katzenklo ebenso ein Streifgebiet, in dem täglich Kontrollgänge stattfinden. 

Je kleiner ein Wohnbereich ist und umso höher die Anzahl der Tiere, überlappen die Grenzen jeder einzelnen Katze. Gelingt es den Fellnasen nicht dies immer zu klären, sich aus dem Weg zu gehen oder passen die Charaktere nicht zusammen, kann es zu Dauerstress und Zoff im Katzenhaushalt bedeuten. 


Der Hausseegen hängt schief! 


Katzen haben verschiedene soziale Gefüge, selten eine ausgeprägte Hierarchie, die gibt es meist nur bei unkastrierten Bruderschaften der Kater. Dennoch gibt es eine Ordnung unter den Katzen, die nicht unterschätzt werden sollte.

Katzen sind soziale Tiere! Von Natur aus sind Katzen zumindest Einzeljäger, würden sie gemeinsam Mäuse fangen und die auch noch Teilen müssen, hätten sie ganz schön viel zu tun. Deshalb sag ich immer, Katzen haben Gesellige neigungen, und können durch aus Partnerschaften eingehen.


Meist sind in der Wohnungshaltung die felligen Mitbewohner, in der Regel kastriert, dadurch ist für uns oft nicht leicht ersichtlich, wer sich hier als Chef oder Chefin erweist. Da die Hormonsteuerung fehlt, fällt das Ganze meist ohne wesentliche Zwischenfälle und Kämpfe aus, wie bei potenten Tieren. Auch hier ist es häufig eine Kätzin, die das Zepter in ihrer Pfote hält. Sie wird aus ihrer Sicht, die schönsten Liegeplätze nutzen und evtl. die Erste am Futternapf sein. Was wiederum nichts heißen mag, sollte ein anderes Kätzchen am „verhungern“ sein, lässt man nicht selten, diesem den Vortritt. 


Fazit, auch hier muss man genauer hinschauen, wer der „Boss“ ist. Dass es eine „Rangordnung“ gibt, dies wird den Haltern meist erst bewusst, wenn die „WG“ nicht mehr funktioniert. Kommt es erst mal zum WG-Stress, der dann für uns Menschen auffällig ist, liegt meist schon ein langer Weg hinter den Sofatigern. Die erste „Prügelei“ liegt schon lang zurück, Klomobbing wir nicht erkannt, die Katzen werden Verhaltensauffällig, Unsauberkeit ist oft die Spitze des Eisbergs. 


Achten Sie vor allem im Mehrkatzen-Haushalt auf genügend Ressourcen, dass die Tiere genügend Rückzugsmöglichkeiten haben und sich ein „Revier“ sichern können.


Eine Faustregel: Nie mehr Katzen als Räume zur Verfügung stehen! Hier wird nicht das Bad oder die Küche hinzugezählt!



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